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Başar, Şüfuke Nihal
Geb. 1896 in İstanbul, gest. 24. September 1973 in İstanbul. Frauenrechtlerin, Lehrerin, Schriftstellerin, Dichterin.
Eine der ersten Schülerinnen der İnas Darülfununu (Frauen-Hochschule). Die İnas Darülfununu wurde an die İstanbul Darülfununu (die „eigentliche“ Hochschule, auf die Männer gingen) angeschlossen, doch wurden Frauen zunächst zu anderen Unterrrichtszeiten unterrrichtet, um die Geschlechter getrennt zu halten. Um dies zu protestieren, gingen Studentinnen in den Unterricht der Studenten. Şüfuke Nihal Başar gehörte zu den Planerinnen des Protestes. Unter ihrer Führung gründeten die Frauen ein Komitee und setzten den gemeinsamen Unterricht von Studenten und Studentinnen durch; seither gibt es keine Geschlechtertrennung in der Hochschule. Başar studierte Geografie und wurde Gymnasial-Lehrerin für Geografie und Geschichte. Sie schrieb auch Romane, Kurzgeschichten und Gedichte. Die Mitbegründerin der „Türk Kadınlar Birliği“ (Vereinigung Türkischer Frauen) machte auf sich auch als Unabhängigkeitskämpferin aufmerksam, als sie ihre eindrucksvollen Reden auf den „İstanbul ist türkisch und wird türkisch bleiben“-Meetings 1919 und 1920 hielt. Es wird behauptet, dass unter anderem der berühmte Schriftsteller Nazım Hikmet in die attraktive und anmutige Başar verliebt war. Ihr Grab befindet sich auf dem Rumelihisarı-Âşiyan-Friedhof.
Buch über sie: Agunşah, Hülya (2002). Bir Cumhuriyet Kadını Şükufe Nihal (Şükufe Nihal – eine Frau der Republik). Akçağ Yayınları.


Quellen:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.
  • EdebiyatFakultesi.Com (o. J.). Şüfuke Nihal Başar. http://www.edebiyatfakultesi.com/sukufe-nihal-basar.htm (Zugriff am 22. Dezember 2012).

Bengisu, Lerzan
Geb. 1906 in İstanbul, gest. 19. März 1978 in İstanbul. Bildhauerin, Musikerin.
Sie studierte Bildhauerei an der Kunstakademie İstanbul und in Paris (bei Andre Bloc). Sie absolvierte auch das Konservatorium (Violine) in Ankara. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland.
Quellen:
  • Lerzan Bengisu (o. J.). Private Homepage. http://lerzanbengisu.moonfruit.com/#/hakkindabackground/4536248638 (Zugriff am 12. Dezember 2012).
  • Stiftung Frauenbibliothek und -informationszentrum (Hrsg.) (1999). Ajanda 1999. Kadın Heykeltraşlarımız (Kalender 2002. Unsere Bildhauerinnen). S. 37.

Bengütaş, Sabiha
Geb. 1904 in İstanbul, gest. 2. Oktober 1992 in Ankara. Bildhauerin.
Sie ist die erste Bildhauerin der Türkei und die erste Frau, die mit dem Werk İsmet İnönü (in Mudanya, Bronze, 3 Meter) ein Monument geschaffen hat. Sabiha Bengütaş kam 1920 in die Kunstakademie in İstanbul (Sanayi-i Nefise Mektebi), war für ein Jahr in der Malerei, wechselte dann in die Bildhauerei.    
Besuch von İsmet İnönü
Sie lernte bei Professor Luppi in Rom, dann assistierte sie bei dem Bildhauer Canonica, der mit dem Denkmal von Atatürk in İstanbul (Taksim Meydanı) beauftragt war. Sie ging mit diesem nach Rom und arbeitete 1,5 Jahre in seinem Atelier. Sie kehrte in die Türkei zurück, heiratete den Diplomaten Şakir Emin Bengütaş. Aufgrund des Berufes ihres Mannes gab es verschiedene Aufenthalte in europäischen Ländern, in denen sie ihre Arbeiten fortführte. Bengütaş hat zahlreiche Büsten und Skulpturen vor allem von Personen der Zeitgeschichte gefertigt, darunter das Denkmal von Atatürk aus Carrara-Marmor, das sich heute in Ankara in der Çankaya Villa befindet (Çankaya Köşkü, Anwesen der Staatsoberhäupter).
Quellen:
  • Sabiha Ziya Bengütaş (o. J.). Persönliche Homepage. http://www.sabihabengutas.com/index.html#i (Zugriff am 04. Dezember 2012).
  • Stiftung Frauenbibliothek und -informationszentrum (Hrsg.) (1999). Ajanda 1999. Kadın Heykeltraşlarımız (Kalender 2002. Unsere Bildhauerinnen). S. 50f.


Güneşin Doğuşu (Sonnenaufgang)
Quellen:
  • Eczacıbaşı Sanat Ansiklopedisi Çağdaş Türk Resim Sanatı Tarihi (Eczacıbaşı Kunstlexikon – Geschichte der Türkischen Malerei). Hrsg.: Dr. Nejat F. Eczacıbaşı Vakfı – Yapı-Endüstri Merkezi A. Ş.. Bd. 1, Seite 222.
  • Erkmen, Nazan (o. J.). Three Famous Artists all in One Familiy. http://www.lightmillennium.org/spring01/nerkmen_portraits.html.
Berger, Aliye
Geb. 1903 (1910?) in İstanbul, gest. 1974 in İstanbul. Künstlerin.
Sie war die Tochter von Şakir Paşa und Sare  İsmet, die Schwester der Malerin Fahrelnissa Zeid, Schwester des Schriftstellers "The Fisherman of Halicrnassus" (Cevat Şakir Kabaağaçlı) und die Tante der Keramikkünstlerin Füreya Koral. Aliye Berger wuchs in einer bildungsbürgerlichen osmanischen Familie auf. Sie nahm Unterricht in Malerei und Piano, unter anderen von ihrem späteren ungarischen Ehemann Karl Berger, der in der Türkei lebte. Sie lebte in der Folge in Berlin, Paris und London. Im Atelier von John-Bucland Wright blieb sie drei Jahre, dort lernte sie zunächst Bildhauerei und dann die Technik der Radierung, worauf sie sich spezialisierte. Aliye Berger ist vor allem für ihre Radierungen berühmt. 1951 kehrte sie zurück in die Türkei und realisierte ihre erste Ausstellung.


Binemeciyan (Çilingiryan), Aghavni Zabel
Geb. 1865 in İstanbul, gest. 1915 in İstanbul. Schauspielerin.
Mädchenname Çilingiryan. Zusammen mit Kınar Sıvacıyan eine der ersten armenischen Schauspielerinnen, die ein Theater (Yeni Osmanlı Tiyatrosu = Neues Osmanisches Theater) gründeten. Ihr Mann war der Schauspieler und Theaterinhaber Rupen Binemeciyan.
Quelle:
  • İstanbul Kadın Müzesi (o. J.) http://www.istanbulkadinmuzesi.org/web/207-1074-1-1/de/biografien_-_biyografiler/biyografiler/aghavni_zabel_binemeciyan_cilingiryan (Zugriff am 23. Oktober 2014).

Binemeciyan, Eliza
Geb. 1890 in İstanbul, gest. 1981 in ?. Schauspielerin.
Tochter von Aghavni Zabel Binemeciyan. Schon als Kind spielte sie Kinderrollen im Mınakyan Theater, später gehörte sie zu den erfolgreichsten Theaterschauspielerinnen. Sie pausierte eine Zeit und nahm Literaturunterricht von Halit Ziya Uşaklıgil und Ismail Müştak; sie schulte sich auch in der korrekten Aussprache der türkischen Sprache, was zu ihrem Erfolg beitrug. Damals war die Bühne für türkische Frauen verboten, so übernahmen armenische und griechische Frauen türkische Frauenrollen. Eliza Binemeciyan ging später für immer ins Ausland.
Quellen:
  • Alpargin, Melike Nihan (2013). Istanbuls theatralische Wendezeit. Die Rezeption des westlichen Theaters im 19. und frühen 20. Jahrhunderts des Osmanischen Reichs. Dissertation. München: Herbert Utz Verlag.
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.

Bozcalı, Sabiha
Geb. 1903 in İstanbul, gest. 1998 in ?. Malerin, Grafikdesignerin.
Tochter des berühmten Admirals Rüştü Paşa und der aus einer bildungsbürgerlichen Familie stammenden Zeliha Handan Hanım. Sabiha Bozcalı lernte Malerei in der Türkei; aufgrund ihres Talentes schickte ihr Vater sie, als sie 15 Jahre alt war, nach Deutschland, wo sie bei Karl Kaspar und Haiman war. Dann folgten Lehrjahre in Italien und Frankreich bei Lovis Corinth, Paul Signac und Giorgio di Chirico. Als Malerin wie auch als Grafikdesignerin war sie sehr erfolgreich, sie hatte unter anderem Aufträge vom Ägyptischen Serail.
Quellen:
  • Karadağ, Esen (2008). Cumhuriyet Dönemi Kadın Sanatçıların Resim Eğitimindeki Rolü (Die Rolle der Künstlerinnen der republikanischen Zeit auf die Kunsterziehung). Diplomarbeit. Ondokuzmayıs Üniversitesi, Samsun.
  • Stiftung Frauenbibliothek und -informationszentrum (Hrsg.) (2004). Ajanda 2004. İlkler (Kalender 2004. Die Ersten).


Bükülmez, Yaşar Nezihe
Geb. 17. Januar 1880 in İstanbul, gest. 5. November 1971 in ?. Dichterin.
Dichterin, die – anders als fast alle anderen Frauen – aus ärmlichen Verhältnissen kam und auch arm blieb. Ihren Traum, zur Schule zu gehen, hat sie nicht verwirklichen können. Mit Verkauf von Kräutern schaffte sie es zumindest, ein Jahr die Schule zu besuchen. In dieser Zeit lernte sie lesen und schreiben. Weitergehende Ausbildung hat sie nicht erhalten. Sie bildete sich selbst fort, las sehr viel. Vor allem liebte sie die Literatur; das Dichten brachte sie sich selbst bei. Ihre Gedichte waren sehr erfolgreich, wurden in verschiedenen Zeitschriften regelmäßig abgedruckt.  
Außerdem veröffentlichte sie zwei Bücher mit Gedichten: 1913 oder 1915 "Bir Deste Menekşe" (Ein Bund Veilchen) und 1924 "Feryadlarım" (Meine Klagen).
Quellen:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.
  • Hartmann, Martin (1919). Dichter der neuen Türkei; mit einem Bildnis des verewigten Verfassers und zehn Bildnissen türkischer Dichter. Verlag „Der neue Orient“. Volltext unter http://archive.org/details/dichterderneuent03hartuoft (Zugriff am 13. Dezember 2012).
  • insanokur.org vom 30. April 2010. Kadın şairimiz Yaşar Nezihe Bükülmez’in Hayatı (Das Leben unserer Dichterin Yaşar Nezihe Bükülmez). http://www.insanokur.org/?p=773 (Zugriff am 13. Dezember 2012).

Celal, Melek
Geb. 1896 in İstanbul, gest. 15. September 1976 in München. Malerin.
Auch Melek Celal Sofu, Melek Lampe. Beschäftigte sich auch mit traditioneller türkischer Bekleidung und Kunsthandwerk; zahlreiche eigene Kollektionen (befinden sich in München), hat hierüber auch publiziert (in englisch, deutsch und französisch). Zweite Ehe mit dem deutschen Arzt Lampe. Mit ihrem Bild „Die Türkische Frau im Parlament“ ist sie die erste Künstlerin der Türkei, die Gesellschaftspolitisches thematisiert.
Quellen:
  • Canikli, İlkay (2005). Rassam Güzin Duran (Die Malerin Güzin Duran). Diplomarbeit Universität Istanbul.
  • Toros, Taha (1988). Ilk Kadın Ressamlarımız / The First Lady Artists of Turkey. Akbank Ak Publications.
  • Karadağ, Esen (2008). Cumhuriyet Dönemi Kadın Sanatçıların Resim Eğitimindeki Rolü (Die Rolle der Künstlerinnen der republikanischen Zeit auf die Kunsterziehung). Diplomarbeit. Ondokuzmayıs Universitesi, Samsun.

 Celile Hanım. Siehe Uğuraldım, Celile Hikmet

Çırpan, Hatı
Geb. 1890 in Ankara, gest. 21. März 1956 in Ankara. Politikerin.
Ehemals bekannt als Satı Kadın. Sie stammt aus dem Dorf Kazan bei Ankara. Ihr Vater war Ortsvorsteher. Als er starb, übernahm sie seine Arbeit. Sie lernte Atatürk kennen. Mit seiner Unterstützung wurde sie in das Parlament gewählt und war somit eine der ersten weiblichen Abgeordneten.
Quellen:
  • Alkan, A. Turan (2010). Bu cennet yurt köşesinde mutlusunuz Kızılcahamamlılar! In: Zaman, 25 Juli 2010.
  • Wikipedia. Hatı Çırpan. https://en.wikipedia.org/wiki/Hat%C4%B1_%C3%87%C4%B1rpan (abgerufen am 2.10.2018).
  • Sarı, İbrahim (2017). Türk Kadını (Die türkische Frau). Antalya: NoktaE-Book Publishing.

Deniz, Esma
Geb. ? in ?, gest. ?. Krankenschwester.
Esma Deniz ist die erste weibliche Pflegekraft der Türkei. Sie schloss 1924 die Krankenschwester-Schule des Amerikanischen Krankenhauses in İstanbul ab, studierte dann am Teachers College der Columbia University in New York, kehrte in die Türkei zurück und arbeitete als Krankenschwester. Sie war 18 Jahre lang Vorsitzende des Vereins Türkischer Krankenschwester, den sie mitbegründete. Die türkischen Krankenschwestern vertrat sie in der Internationale Krankenschwester-Vereinigung.
Quelle:
  • Kadın Hareketi Derneği (2012). Cumhuriyet döneminde başarılı olmuş kadınlar. (Erfolgreiche Frauen in der Zeit der Republikgründung.) http://www.kadinhareketidernegi.org.tr/icerik.php?sayfa=13 (Zugriff am 2o. Oktober 2014).

Kadınlar (Frauen)
Dikmen, Şükriye
Geb. 1918 in ?, gest. ?. Malerin.
Schwester von Tiraje Dikmen (geb. 1925). Şükriye Dikmen schloss 1948 die Kunstakademie ab und ging 1949 nach Paris, wo sie bis 1953 am Louvre-Museum Kunstgeschichte studierte. Sie arbeitete bei Leger sowie bei Singier und Roger Chastel in der Ransom Akademie. Sie realisierte ihre erste Ausstellung in Paris.
Quelle:
  • Eczacıbaşı Sanat Ansiklopedisi Çağdaş Türk Resim Sanatı Tarihi (Eczacıbaşı Kunstlexikon – Geschichte der Türkischen Malerei). Hrsg.: Dr. Nejat F. Eczacıbaşı Vakfı – Yapı-Endüstri Merkezi A. Ş.

Duran, Güzin
Geb. 8. Oktober 1898 in İstanbul, gest. 1981. Malerin.
Eine der ersten Studentinnen der Kunstakademie in İstanbul; eine der berühmtesten Künstlerinnen der Zeit; war Schülerin von Mihri Müşfik. Die vielseitige Künstlerin beschäftigte sich auch mit Kalligrafie und war besonders bekannt aufgrund ihrer Karagöz-Kollektionen (klassische türkische Schattenspiel-Figuren).
Quelle:
  • Canikli, İlkay Canan (2005). Ressam Güzin Duran (Die Malerin Güzin Duran). Diplomarbeit, Universität İstanbul.
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